Es ist noch gar nicht so lange her. Ich komme von der Empore hinunter und eine Bekannte steht zufällig an der Tür: „Florian, was schleppst Du denn alles mit Dir rum.“ Naja, wir sind in der Kirche. Noten, Orgelschuhe, eine Wasserflasche und natürlich einen Teddybären, is klar.
Erst später drehe ich die Frage einmal auf Links. Was schleppe ich eigentlich mit mir herum?
Könnte man jeden Gedanken, jeden Sonnenstrahl, eine Begegnung, jegliche Freude einfangen oder aufbewahren? Dass wäre was. Und am Abend alles Gesammelte auf dem Stubentisch ausbreiten. Die Glückseligkeiten des Tages lägen vor einem.
Eigentlich ist das Nachdenken am Abend über die Erlebnisse des Tages wie eine Ernte. Nie weiß ich wirklich, wie es sich entwickelt. Da können noch so viele Dinge auf dem Kalender stehen. Ob etwas Gut wird oder auch daneben geht, liegt nicht nur in meiner Hand.
Bei Aschenputtel heißt es: „Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen“
Trauen Sie sich, vielleicht heute Abend, das Gute, aber auch das nicht so Gute mit kleinen Macken, zu ernten.
Florian Bargen
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