„Du wirst es nie zu was bringen!  Du kriegst nichts fertig! 
Aus dir wird nichts!“  Die Worte klingen laut im Ohr von Thomas. Sein Vater hat sie ihm um die Ohren gehauen, damals, vor… ach, das ist schon so lange her. 

Mit seinem Vater ist das nie richtig gut geworden.
 Kein Wunder, denkt sich Thomas, nach dem, was ich mir immer anhören musste.

„Du hast einfach nicht an mich geglaubt, Papa.  Immer war irgendwas nicht richtig.  Immer hattest du was auszusetzen. 
Nie war ich dir gut genug.“

Eine kleine Weile steht er still vor dem Grab des Vaters, 
der verstorben ist, als Thomas gerade 20 wurde. 

Viel zu früh. 

Eine kleine Blume hat er mitgebracht.

Er legt sie auf die Platte.

„Weißt du, Papa, wir haben drei Kinder. Jasmin, Jette und Daniel.  Deine Enkel. 

Wir sagen ihnen jeden Tag, dass wir sie liebhaben.

Und ganz oft, dass sie Sachen gut machen.  Nicht alles, aber schon fast.

Du wärst übrigens stolz auf sie, sie machen sich großartig.

Du fehlst mir, weißt du das?

Ich würde so gerne mit dir mal rausfahren.
Ich bin Bootsbauer geworden.  Aber das weißt du ja.

Mach´s gut, bis bald.

Johann Philipp Ziemer, Vikar an der Banter Kirche Wilhelmshaven

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