Wer einen Urlaub an der Nordsee bucht, der bucht die Schafe gleich mit. Groß wäre die Enttäuschung, wenn der Deich in Dangast ohne Schafe bliebe. Wenn die weißen Tupfer auf saftig-grüner Wiese nicht da wären. Einzig Schäfchenwolken am hohen Himmel. Ein Schaf zu betrachten, ist Urlaub pur. Es weckt die Sehnsucht in meiner Seele nach einer Auszeit zum Verschnaufen. Nach Leerstellen im Alltag, die nicht gleich wieder gefüllt werden. Von Hektik – hier keine Spur. Gemütlich, einfach gemächlich. Ihre Existenz ist mit purem Sinn erfüllt, wenn sie mit ihren Hufen stets die Grasnarbe fest treten. Dem Deich verschaffen sie guten Halt vor den anstürmenden Fluten. Einen sicheren Halt wünsche ich mir unter den Füßen. Worte, die Halt geben, wenn der Gegenwind kräftig bläst. Die Zuversicht schenken, wenn das Vertraute um mich herum ins Wanken gerät. „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ Mit diesen Worten beginnt der Psalm, der die Nummer 23 trägt. Dieses Gebet kenne ich auswendig. Gott wie einen Hirten an meiner Seite zu wissen, lässt mich neu aufatmen.
Tom Brok
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