Die Theologin Dorothee Sölle schrieb in einem gebetsartigen Text:
Manche von uns sind so verzweifelt
dass sie noch nie einen engel gesehen haben
sie leben ohne dass jemand sie fragt
frau / mann warum weinst du
sie glauben dir eine geschichte nur halb
und bleiben allein beim weinen
gott bitte schick einen engel
zu fragen warum weinst du
schicke eine von uns zu fragen warum
Ich habe den Text im Sommer dieses Jahres entdeckt und für einen Gottesdienst benutzt und auf einmal sprach er in besonderer Weise zu mir. Auf einmal gab es in meinem Leben eine Vielzahl von Engel, die sich an meine Seite stellten. Engel, die ich schon immer gekannt hatte, aber die auf einmal die Rolle des Engels übernahmen. Sie kamen aus Wilhelmshaven, Bremen, Oldenburg, Marburg und von überallher. Ich hatte sie niemals als Engel gesehen, aber auch einmal wurden sie zu solch einem. Sölle beendet den Text mit den Sätzen:
damit wir alle nicht allein bleiben
vor den gräbern
wo unsere hoffnungen verscharrt liegen
und lehr uns klagen und lehr uns weinen
und zeig uns die engel
die schon am grab auf uns warten
Frank Morgenstern
Hören Sie diesen Beitrag bei Radio Jade:
Alle Beiträge im Überblick | RADIO JADE