In einer Schreibwerkstatt für Jugendliche lerne ich Focko kennen, 17 Jahre alt. Er schreibt Geschichten und Texte für Poetry-Slams über Dinge, die ihm bei Beobachtungen der Natur auffallen. 

„Was sind für euch die wichtigen Themen, über die momentan geschrieben werden sollte?“ frage ich die Gruppe. Zwei Themenbereiche werden genannt, der Krieg in der Ukraine und Fragen nach der Zukunft unseres Planeten. Ich formuliere zwei Aufgaben. Alle schreiben. Spannend ist das. Die später vorgelesenen Texte sind beeindruckend. Focko hat eine Geschichte über den Krieg geschrieben. 

In einem fernen Land am Rande riesiger Getreidefelder stehen sich die Soldaten von  zwei verfeindeten Ländern gegenüber. Es ist Erntezeit. Schweres Gerät und Waffen werden in Position gebracht. Da erscheint eine Gruppe von Musikern und stimmen ein Lied an: „Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land, doch Wachstum und Gedeihen steht in des Himmels Hand…“ Nach und nach singen alle Soldaten mit, jeder in seiner Sprache. Danach gehen alle nach Hause, wo viel Arbeit auf sie wartet und der Krieg ist aus.  

Ich betrachte Fockos junges, ernsthaftes Gesicht und denke, wie arm die Welt wäre ohne Träumer, Visionäre und Phantasten. 

Christa Bruns
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