Das Seepferdchen ist ein ziemlich treues Wesen. Hätte die Bibel davon gewusst: Ich bin sicher, in den Psalmen wäre Gottes Treue zu uns Menschen mit einem Seepferdchen verglichen worden. Dieser Fisch bleibt sich selbst treu. Seiner Linie und Überzeugung. Und seiner Partnerin / seinem Partner. Lebenslang beisammen. Wie beeindruckend ist das denn. Als würde dieses Tier die heutige Genderdiskussion vorwegnehmen, ist beim Seepferdchen gerade das Männchen trächtig. Es zieht den Nachwuchs heran und setzt ihn unter deutlichen Schmerzen in die Welt. Den Morgen beginnt der Mann mit einem Tanz. Und nickt seiner Frau mit dem Kopf zu. Das wirkt betörend, mindestens auf die Wissenschaftler, die sein Verhalten studieren. 15 Millionen Seepferdchen werden jedes Jahr getrocknet. Es gilt in den asiatischen Ländern als betörendes, Potenzsteigerndes Wundermittel. Der Export ist streng verboten. Aber der Handel dort blüht zu höchsten Preisen. Das Seepferdchen steht auf der Liste der gefährdeten Arten. Durch den Einsatz der großen Schleppnetze auf den Fischkuttern dieser Welt werden die Seegraswiesen weiter zerstört. Ihr Lebensraum wird immer kleiner. Dabei würde es seinem Wohnort von gerade mal 2 qm treu bleiben. Dieses sympathische Wesen braucht unseren Schutz. Bleiben wir dem Seepferdchen treu. Denn von Gott heißt es im 108. Psalm: „Deine Gnade reicht, so weit der Himmel ist, und deine Treue, so weit die Wolken gehen.“

Tom Oliver Brok

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