Pfingsten. Der Geburtstag der Kirche.

Vor fast 20 Jahren habe ich mit einem Freund aus Slowenien an der Stelle gestanden, wo nach dem Toleranzedikt von Joseph dem II. von Österreich am 17. Juli 1792 nach fast zweihundert Jahren Durchhalten des evangelischen Glaubens trotz Verbots und Verfolgung sich über 500 Leute aus über 100 Familien in der Scheune eines Bauern wieder zum ersten öffentlichen evangelischen Gottesdienst getroffen haben.

Das war für mich ein bewegender Augenblick.

Nur wenige Tage später durfte ich dann mit meinem Freund und einigen aus seiner Gemeinde an einem Gottesdienst teilnehmen, der im slowenischen Fernsehen übertragen wurde.

In Slowenien, einem zu über 70 Prozent katholischen Land, wird der Reformationstag als staatlicher Feiertag begangen und dann immer ein Evangelischer Gottesdienst im ganzen Land im Fernsehen ausgestrahlt, weil auch die katholischen Slowenen wissen:

Wir verdanken unsere Sprache als Schriftsprache dem Reformator Primoz Trubar und seiner Übersetzung der Bibel.

Und dieser Reformator Trubar ist heute sicher der Reformator, der am häufigsten in Rom vertreten ist. Er ist nämlich auf der slowenischen Ein-Euro-Münze abgebildet, die viele Slowenen bei ihren Wallfahrten nach Rom dort in die Kollekten stecken. 

Pfarrer Dietrich Schneider, Thomaskirche Neuengroden

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