Schreibe ich eine Nachricht als SMS oder Whats-App, kann diese mit einem kleinen Wisch entfernt werden. Wo sie bleibt, in den unergründlichen Weiten des Netzes, weiß ich nicht. Gilt nicht mehr: Wer schreibt, der bleibt? Schreiben hat eine andere Bedeutung bekommen. „Ich schreibe dir dann“ heißt keineswegs, dass ich nun Briefe mit der Post bekomme. Ich bin so viel schneller mit meinen Lieben verbunden, andererseits  wird vieles in die Welt geschickt, was vielleicht besser ungeschrieben bliebe. Es entzieht sich meiner Kontrolle. Es stört mich, wenn irgendwo gespeichert wird, was ich als Nachricht verschickt habe,  aber der Gedanke, jemand könnte sich für meine alltäglichen Nachrichten interessieren, kommt mir unwahrscheinlich vor.  Ich finde 6. Vers aus dem Brief, den Paulus und Timotheus an die Kolosser schrieben, wo es heißt: „Redet mit jedem Menschen freundlich, alles, was ihr sagt, soll gut und hilfreich sein. Findet für jeden die richtigen Worte.“ Das gilt ja dann wohl auch fürs schreiben!

Christa Bruns, Seelsorge im Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch

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