Der Strandgottesdienst, die heilige Messe in den Dünen! Das ist, wenn man’s so salopp sagen darf, ein echtes Highlight in der Sommersaison. Meistens wollen den dann die Priester feiern, die mich hier in der Urlauberseelsorge unterstützen. „Du hast den Strand ja schließlich immer!“ Also feiert Pfarrer Jan und ich gehe als Gemeindemitglied mit, weil ich einfach nur zum Gottesdienst möchte. Am Wasser erzählt Jan dann von zwei Menschen, die er während einer Kur jeden Tag, gegen Abend, zur gleichen Zeit am Ostseestrand gesehen hat. Im Gespräch stellt sich heraus, dass es ein Vater mit seiner behinderten Tochter war. Sie hatte unendliche Angst vor dem Meer und fand es unendlich anziehend zugleich. Also kamen die beiden nun jeden Abend in diesem Urlaub an den Strand und gingen jeden Tag, Hand in Hand, behutsam ein Stückchen näher an den Wellensaum heran. Bis, ja bis sie dann eines Tages ganz nah am Wasser waren und die Tochter sich unbändig freute. Pfarrer Jan sagt: „So stelle ich mir manchmal Gott vor, der uns behutsam führt, auch zu dem hin, was uns jetzt noch Angst macht!“ Er hat gefragt, ob er sie, Vater und Tochter, so fotografieren darf! „Ja, sicher, gerne!“ Alle Strandgottesdienstbesucher bekommen ein Foto der beiden im Abendlicht.
Ein gutes Foto und ein schönes Gottesbild.
Lars Bratke
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