„Die Wüste vor Augen, unwegsam.“ heißt es in einem Lied auf dem Stuttgarter Kirchentag. Und so fühle ich mich auch. Dreißig Grad im Schatten, – wenn es denn irgendwo Schatten geben würde! Aber vor mir liegt nur eine riesige Schotter- und Betonfläche. Da sehe ich am anderen Ende des Platzes ein großes blaues Transparent, auf dem in weißer Schrift nur ein Wort steht: „Moin!“ Moin? Eine Fata Morgana hier in Stuttgart?

Hinter dem Transparent sind Bäume und dahinter ist der Neckar. Und da liegt es, das Schiff, das die oldenburgische Kirche zusammen mit der bremischen und der reformierten Kirche gechartert hat. Am Ufer stehen unter schattigen Bäumen bequeme Stühle wie verstreut, ein lauer Wind weht vom Fluss, es gibt Brezeln in Fischform und eine schöne Tasse heißen Tee.

„Moin“, sagt Bischof Janssen. „Und willkommen!“

Keine Fata Morgana. Eine Oase. So sollte Kirche immer sein!

 

Nico Szameitat, Pastor Kirchengemeinde Heppens

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