Morgen ist Epiphanias. Das große Fest des Lichtes am 6. Januar. Jesus erscheint seinen Leuten als helle Lichtgestalt. Ich mag dieses Fest mit seinen hellen und lichten Bildern und Gedanken sehr.
Aber es kommt rund um den 6. Januar auch immer wieder zu Irritationen. Viele Menschen haben den Festtag als Tag der „Heiligen drei Könige“ abgespeichert. Bei uns im Norden werden die drei Könige etwas weniger auffällig gefeiert als im Süden.
Wir haben uns mit jungen Leuten bei der Vorbereitung des Krippenspieles die Geschichte vom hellen Stern über Bethlehem im Matthäusevangelium nochmal gemeinsam angeschaut und ganz genau gelesen. Und eine Jugendliche hat eine wunderbare Entdeckung gemacht. „Hier steht ja gar nichts von drei Königen, sondern von Weisen aus dem Morgenland. Wie viele es sind – das steht da nicht.“ Gut – sie hatten drei Geschenke dabei – Weihrauch, Myrre und Gold. Aber die drei Geschenke können sie auch zu zweit oder zu zwölft mitgebracht haben.“ Das ist mal eine Entdeckung. Da steht nichts von drei Königen, sondern von einer nicht näher bestimmten Zahl von Magoi – von Fachleuten, die die Magie der Sternenkräfte sehr intensiv studiert haben und kennen. Und die sich tatsächlich aus dem Osten auf den Weg machen. Weil dieser Stern über Bethlehem ganz offensichtlich sehr auffällig hell strahlt und glänzt.
Im Grunde ist es ja auch nicht wichtig, wie vieles es waren und ob sie wie Könige gefeiert wurden. Wichtig ist das Licht. Und manchmal, wenn man genau hinschaut, dann geht einem ein kleines oder großes Licht auf. Und das ist das eigentlich wertvolle am Epiphanias Fest: Wir dürfen erkennen, dass unser Leben unter ganz besonderem Licht glänzt und leuchtet.
Bernhard Busemann
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