Ich komme ins Büro. Auf dem Schreibtisch Bücher, Aktenordner, Mappen, Zettel. Alles aufgeschlagen und quer über den Schreibtisch verteilt. Auf dem anderen Tisch liegen Briefe, zu verteilende Geburtstagsgrüße, Kalender, Flyer, Plakate und noch mehr Bücher und Zettel. Ich bleibe in der Tür stehen und seufze. „Ein einziges Tohuwabohu“, denke ich. 

Tohuwabohu. Das klingt genau so, wie es bei mir aussieht. Chaotisch und durcheinander. Tohuwabohu hat einen hebräischen Ursprung und eigentlich ist es nicht ein Wort, sondern es sind drei „Tohu wa bohu“. Das heißt auf Deutsch „wüst und leer“. In der Bibel taucht das schon ganz am Anfang auf: „Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde. Die Erde aber war wüst und leer.“ Ich schaue auf mein Tohuwabohu. „Wüst“ im Sinne von unordentlich: Definitiv! Mit Ausrufezeichen. Aber „leer“? Nee! Gar nicht. Da liegen so viele gute Ideen, Ansätze und hilfreiche Verweise. Alles andere als eine Leere. Nur eben unsortiert und ungeordnet. In der Bibel ist es Gott, der durch die Schöpfung Ordnung ins Tohuwabohu bringt. Raten Sie mal, wem diese Aufgabe in meinem Büro zufällt.

Daniela Surmann, Pastoralreferentin in der Pfarrei St. Willehad

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