„Träumst du schon wieder?“ Ich werde unsanft heraus gerissen. Tatsächlich war ich gerade wo anders. Wo, kann ich gar nicht so genau sagen. Es war schön und tat gut. Manchmal brauche ich das. Abschalten? Nein, es ist eher ein Umschalten. Kennen Sie diese magischen Bilder? Ich habe so ein Bild mit ganz vielen Rosen. Ändert man seine Art zu schauen  – also nicht mehr fixiert auf einen Punkt, sondern locker, irgendwie verträumt in die Ferne – dann tritt aus dem flachen Bild ein Herz nach vorne. In dem flachen Bild öffnet sich ein dreidimensionaler Raum. Was liegt hinter dem Vordergründigen? Den Blick von dem Gewohnten, Vertrauten lösen, sich auf den Horizont ausrichten. Möglicherweise entdecke ich da den Silberstreifen, den ich sonst gar nicht wahrnehme. Und träume mich damit nicht weg, sondern finde neu ins Leben zurück. Letzte Woche war Himmelfahrt. Die Jünger Jesu stehen auf einem Berg und schauen zum Himmel, der sich gerade geöffnet hat. Danach kommen sie wieder runter vom Berg – mit neuer Hoffnung, Perspektive, neuer Kraft und neuem Ziel.

Ulrike Burkardt

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