Traumhaft, dieser Blick auf den Nachthimmel. Hier funkeln ja tatsächlich die Sterne und der Mond schein hell und klar. Wir haben das Verdeck in unserem Schlafstrandkorb geöffnet und bestaunen beim nahen Rauschen des Spülsaums das Schauspiel am Firmament über der See.

Ich bin gar nicht so der Draußenschläfer, kann eigentlich besser entspannen, wenn ich meine vier Wände um mich habe. Aber hier wölbt ein Netzwerk aus Sternen sein schützendes Dach behütend über mich. So muss es Jakob ergangen sein, als er auf seiner Flucht nachts auf freiem Feld campierte. Der Stein als Kissen unter seinem Kopf war sicher nicht so komfortabel wie der Strandkorb. Aber nach Sonnenuntergang tat sich auch ihm der Himmel auf und er hatte diesen wunderbaren Traum: „Eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel.“ (Genesis 28,12) Himmel und Erde sind verbunden. Ich verliere mich nicht in der Weite. „Und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder.“ Ich bin nicht allein unterwegs. „Und siehe, ich bin mit dir“, sagt der HERR, „und will dich wieder herbringen in dies Land.“ Mein Weg kommt ans Ziel. Als es hell wird hat die Flut das Wasser aufgespült. Angefüllt mit traumhaften Aussichten werfe ich mich ins frische Wasser.

Christian Scheuer

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