Thomas ist ein treuer Freund. Er ist sogar bereit, sich für Jesus in Todesgefahr zu begeben, wenn es keinen anderen Weg gibt. Und er will seine Freunde motivieren, sich mit ihm auf diesen Weg zu machen.
Aber er will auch genau wissen, was Sache ist. Er stellt lieber Jesus direkt seine Frage und verlässt sich nicht gern auf die anderen Jünger. Sogar nach Jesu Tod. Die anderen sagen: „Wir haben den Herrn gesehen.“ Thomas reicht das nicht aus. Er war nicht dabei. Hat selber nichts gesehen. Ja, wenn Jesus hier wäre! Aber der ist nun tot. Das weiß Thomas.
Da passiert es: Plötzlich ist Jesus da, steht mitten unter ihnen und spricht: „Friede sei mit euch!“ Und dann erlaubt er Thomas, die Hände auf seine Wunden zu legen.
Doch Thomas hört, schaut, steht wie gebannt da und antwortet: „Mein Herr und mein Gott!“ Ein vollmundiges Bekenntnis für einen, der sprichwörtlich der Ungläubige wurde.Der ungläubige Thomas, der sehen muss, damit er glaubt. Das ist seine Rolle, die er auch für uns übernimmt. Denn wir können Jesus nicht mehr sehen. Aber wir können sein Wort hören und so zum Glauben finden. „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!“, sagt Jesus. Thomas ist ein treuer Freund. Er sieht hin, und lässt sich kritisieren, damit alle, die nur noch hören können, seliggepriesen werden.
Natascha Faull – Pastorin an Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven
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