Vor gut zwei Wochen war ich in einem Konzert in der St.-Pete-Kirche. Von meinem Platz aus konnte ich die sitzenden Musiker nicht sehen, aber die Herren an den Becken und den Schlaginstrumenten. Ich habe mich darin verloren, sie zu beobachten. Abwartend auf ihren – meist recht kurzen – Einsatz. Hochkonzentriert. Nach einiger Zeit konnte ich die Körpersprache lesen und wusste, wann was kam. Als einer dieser Herren die Triangel anschlug, musste ich lächeln. Ich habe mir vorgestellt, was er wohl sagt, wenn er gefragt wird, was er für einen Part hatte. Hätte was von „Ich habe eine Wassermelone getragen“ a la Dirty Dancing. Nun bin ich kein sehr musikalischer Mensch, aber im nächsten Moment ist selbst mir aufgefallen, dass dieser Klang der Triangel in genau diesem Moment enorm wichtig war, es war perfekt und wäre das nicht gekommen… es hätte etwas gefehlt. Wirklich! Gefehlt. Vermutlich mehr gefehlt als die dritte Trompete. Das hat mich nachhaltig nachdenklich gemacht. Und ich habe angefangen zu suchen. Nach den Triangeln in meiner Umgebung. Unterschätzt und vielleicht belächelt. Einige sind schon aufgetaucht, das Lächeln der Bäckereifachverkäuferin auch, wenn ich vorbeigehe, die komischen, manchmal nervigen Bildchen per WhatsApp, … Spielen Sie eigentlich Triangel?!

Daniela Surmann, Pastoralreferentin in der Pfarrei St. Willehad

Hören Sie diesen Beitrag bei Radio Jade:
Alle Beiträge im Überblick | RADIO JADE