Ein Gedanke aus einem Gespräch mit einer älteren Frau ist mir nachgegangen. Sie war 14 Jahre alt, als der zweite Weltkrieg zuende war. Sie hat die zertrümmerte Stadt gesehen. Überall Trümmerhaufen… „Und wissen sie was: Nach Corona sind auch ganz viele Trümmerhaufen da. Aber die sieht man nicht auf den ersten Blick“. Ich befürchte, dass sie recht hat. In der Zeit der Pandemie wurde vieles zertrümmert. Familienstreit rund ums Impfen. Schuldfragen, weil jemand eine Infektionskette bei vertrauten Menschen ausgelöst hat. Es ist kompliziert und vieles ist zertrümmert. Ich glaube, dass wir auch in der Kirche und den Gottesdiensten viel Raum schaffen müssen, um diesen stillen Trümmerhaufen zu sortieren und zu ordnen. Aber eines ist gewiss: Gott gab uns Atem, damit wir Leben. Und wenn wir wieder richtig durchatmen können, dann werden die Herausforderung mit einer ordentlichen Portion Hoffnung bewältigen.

Bernhard Busemann / Pastor an der Christus- und Garnisonkirche in Wilhelmshaven
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