Viele Menschen, mit denen ich mich unterhalte, sind noch etwas aus der Puste. Die Feiertage kamen mit den Wochenenden und kaum war das Fest gekommen, war der Weihnachtszauber auch schon wieder vorbei. Frohes neues Jahr, Kaffee, Arbeit, Alltag. Eigentlich wäre es schön, jetzt noch etwas vor dem Baum zu sitzen und Ruhe zu genießen. Und was bleibt eigentlich vom Fest? Mein Großvater hat früher noch wochenlang Weihnachtslieder gepfiffen, wenn er in den Stall ging. Das Radio hat die Songs wieder aussortiert. Die Kirche bewegt sich mal wieder ein wenig gegen den Strom, bedenkt das Weihnachtswunder noch etwas länger. Nämlich, dass mit Jesus Licht in die Welt gekommen ist. Die Freundlichkeit Gottes. Der Freund von uns Menschen. Das ist eine Hoffnung, die auch über das Fest hinaus trägt, finde ich. Und ich frage mich, wo mir das Licht begegnen wird? Vielleicht in einem fröhlichen Lachen; in einer tröstenden Hand? Im 1. Johannesbrief heißt es: „Die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint schon.“ Vielleicht, wenn ich mich mal wieder hinauswage und unerwartet die Sonne durch die Wolken scheint an einem ganz normalen Januartag.

Sonja Froese-Brockmann, Pastorin in der Ev.-luth. Kirchengemeinde Sande

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