Manchmal, wenn die Nachkommen eines Verstorbenen dessen Haushalt auflösen müssen, stehen sie vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Was sich da in einem über 80jährigen Leben angesammelt hat, kaum zu glauben. Vor allem dann, wenn der Verstobene zu den Jägern und Sammlern gehört hat. Vieles von dem, was er in seinem Leben in die Hände bekommen hat, wurde aufgehoben. „Das kann man sicher irgendwann noch gebrauchen.“ Jetzt stehen die Kinder inmitten dieser gesammelten Erinnerungen und raufen sich die Haare. Sich von überflüssigen Dingen und Gegenständen zu trennen, ist eine Aufgabe, die nicht erst am Ende eines Lebens stehen muss. Das kann man gut auch bereits zu Lebzeiten anpacken. Ein Umzug zum Beispiel ist eine gute Gelegenheit. Vor zwei Jahren habe ich eine Woche am Ende des Sommers dafür genutzt, um auszusortieren und abzugeben. Was noch brauchbar ist, geht zum Second-Hand-Laden, alles andere kommt in den Müll. Ballast abwerfen, Raum schaffen für Leere, Platz schaffen für Neues, das kann sehr befreiend sein. Und das auch schon vor dem Tod.
Rüdiger Schaarschmidt
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