What shall we do with the drunken sailor – Der schläft doch seinen Rausch aus, da hinten auf dem Kissen. Der Wind peitscht die See auf, die Wellen schlagen schon ins Boot, der Kahn läuft bedrohlich voll – und er schläft den Schlaf der Seligen. Wie kann das sein? „Mehr Vertrauen.“ Hat der was gesagt? Vor lauter Krach und Toben hätten sie es beinahe überhört. „Mehr Vertrauen“, brüllt er los und springt auf von seinem Kissen. „Je mehr ihr habt und je besser es euch geht, desto mehr fürchtet ihr euch, es könnte euch verloren gehen, alles könnte außer Kontrolle geraten. Der Euro, der Terror, die Flüchtlinge, irgendetwas rüttelt immer an unserem Boot. Warum habt ihr so viel Lust an dieser Panikmache? Wie wäre es einmal wieder mit einer guten Portion Gottvertrauen. Wünsche dir einen an deiner Seite, der dich begleitet und leitet. Der hinter dir steht, wenn dir der Wind ins Gesicht schlägt, der deine Hand auf düsteren Strecken nimmt und deinen Fuß nicht gleiten lässt auf steinigem Weg. Spürst du ihn schon an deiner Seite, gut, dann wächst das Vertrauen in dir.“ Und als er sich wieder schlafen legt, geht ein Lächeln über Jesu Gesicht.

 

Christian Scheuer, Kreispfarrer des Ev.-luth. Kirchenkreises Friesland-Wilhelmshaven

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