Als ich vor über 10 Jahren aus Rheinland-Pfalz nach Norddeutschland kam, meldete ich mich ordnungsgemäß bei meiner Ortsgemeinde an. „Das ist ja eine Formsache: Beim Wohnortwechsel ummelden. Kenn ich.“, dachte ich. So war es auch, bis die freundliche Mitarbeiterin des Einwohnermeldeamtes nach meiner Konfession fragte. In meiner alten Heimat ist man katholisch, evangelisch oder konfessionslos. Also lautete meine Antwort:„Evangelisch“. Die Nachfrage: „Evangelisch- wie?“ irritierte mich komplett. Nach der kurzen Erklärung, sollte ich mich dann entscheiden: lutherisch oder reformiert. Nun kannte ich beide Begriffe, hatte aber keine wirkliche Idee, was es bedeutet: evangelisch-lutherisch oder evangelisch-reformiert. Für mich reichte evangelisch bis dahin vollkommen aus. Mit der Wahl war ich zugegebenermaßen etwas überfordert.

Dieses Erlebnis stellt für mich auf kleiner Ebene ein großes Ganzes dar: Wir wählen – mehr oder weniger freiwillig – unseren Glauben, dabei glauben viele von uns an das Gleiche: Einen Gott, der uns liebt und es gut mit uns meint.

 

Ute Bohrer

Hören Sie diesen Beitrag bei Radio Jade:
Alle Beiträge im Überblick | RADIO JADE