Dieser Tag ist wie ein Griff ins Klo. Eine alte Zeile aus einem alten Songtext von Herman van Veen. Er hat mich damals so angesprochen, als ich eine richtig schlechte Zeit durchmachte.
Sie gehören zu unserem Leben, die Zeiten, wo man sich selber wenig spürt, wo der Kopf Karussell oder Achterbahn fährt, wo das Herz lauter schlägt als sonst, weil es unruhig ist.
Wir sagen: es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Oder: ich bin ins Bodenlose gestürzt. Kein Halt mehr, unter den Füßen nicht, an keinem Menschen, an keinem Buch.
Man fühlt sich so unangebunden, ohne Wurzelwerk, vielleicht sogar belanglos.
Ich bin mir sicher, wenn wir jetzt gefragt werden würden, ob wir einen solchen Menschen kennen: uns könnte jemand einfallen.
Es wäre eine Idee, ihm eine Nachricht zu schicken. Oder man tut was Außergewöhnliches: man ruft ihn an. Oder man traut sich sogar, hinzufahren mit zwei Bier in der Hand oder einem guten Wein.
Es wäre eine Idee. Es kann anstrengend sein, oder weh tun, es kann auch Angst machen. Richtig groß wird es aber, wenn man gemeinsam neuen Boden findet, Halt unter die Füße bekommt, und ein Herz, das wieder leiser schlägt.
Stefan Stalling
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