Mir fällt auf, dass wir dem Wort Zeit ungewöhnlich viele, sehr  unterschiedliche Begriffe voranstellen oder anhängen. Das geht von Fastenzeit, Kinderzeit, Freizeit, Elternzeit zu Teilzeit, Krisenzeit oder Sommerzeit, bis hin zu gute Zeiten, schlechte Zeiten, schöne Zeiten, traurige Zeiten, verrückte Zeiten, besondere Zeiten. Es gibt die Saure-Gurken-Zeit, die Mahlzeit und die Hochzeit.

Ob uns eine Zeit nun gut, schlecht, kritisch oder sonnig scheint, wird aus der Sicht verschiedener Menschen unterschiedlich bewertet.

Klar, die letzten eineinhalb Jahre kann man global als Krisenzeit ansehen, eine weltweit reichende Pandemie kannten wir alle bisher nicht. Doch auch innerhalb dieser Monate haben wir Gutes, Fröhliches, Besonderes oder Schwieriges erlebt. Für manche Menschen war und ist es eine heillos schlimme Zeit. 

Zeiten des Umbruchs.

Ich denke an die besonderen Zeiten, die Angehörige von Demenzkranken erfahren. Über Monate oder Jahre verändert sich da jemand in ihrer Mitte  gänzlich. Alle anderen müssen sich darauf einstellen, und in der Regel ist das nicht einfach. Ich habe gerade zu diesem Thema einiges gelesen: „Mein Leben mit Martha“ von Martina Bergmann und „Der vergessliche Riese“ von David Wagner. In beiden Büchern geht es um diese sich verändernden Lebenszeiten und darum, den Demenzkranken positive, würdevolle Momente zu ermöglichen, im Gespräch, in der Beziehung zu bleiben.     

Christa Bruns

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