Erst putzen, dann feiern. Falls Sie am Wochenende Besuch erwarten oder gar eine ganze Party schmeißen, steht Ihnen jetzt noch einiges bevor. Für die Jacken der Gäste muss die Garderobe freigeräumt werden, die Spülmaschine gehört dringend angestellt und rechtzeitig ausgeräumt und, seien wir mal ehrlich, das Klo müsste auch mal wieder gründlich geschrubbt werden.
Erst putzen, dann feiern. Die drei großen Schriftreligionen halten es nicht anders. Wenn man so will, verbindet der Frühjahrsputz Juden, Christen und Muslime. Der Pessach-Putz dient in jüdischen Familien nicht nur dazu, alles koscher zum machen, sondern soll das Herz von schlechten Gedanken über andere reinigen. Erst dann lässt sich die neue Freiheit im gelobten Land feiern. Bevor im muslimischen Nowruz-Fest der Sieg über die Dunkelheit gefeiert werden kann, kommt das Großreinemachen, damit das Licht einziehen kann. Und in christlicher Tradition werden für das Fest der Auferstehung Jesu Christi zu Ostern die Häuser mit bunten Eiern und frischen Blumen geschmückt.
Freiheit, Licht und neues Leben. Wir müssen nichts vermischen, können unsere Traditionen und Eigenarten wahren, um zu entdecken, dass den drei abrahamitischen Religionen ein großes Anliegen gemeinsam ist: die Überwindung des Todes. Da lässt sich das Leben feiern.
Christian Scheuer
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