Ich öffne die Glastür des Bürogebäudes und trete hinaus.

Die Sonne strahlt.

Selten war das in letzter Zeit.

Endlich hab ich es einmal geschafft, genau im richtigen Moment draußen zu sein.

Sofort fallen mir Dinge auf, die ich auf dem Hinweg zu meinem Termin nicht bemerkt habe: der Nistkasten hoch oben in Baum; der Schatten, den ein noch kahler Baum auf eine weiße Litfaßsäule zaubert.

Die Sonne kitzelt meine Nase und lässt mich grinsen.

Ein Handwerker steigt aus seinem Wagen und grüßt freundlich.

An der Kreuzung stelle ich mich in die Lichtbahn, die die Sonne wirft, schließe die Augen und bleibe im Licht stehen, spüre die zarte Wärme auf meinem Gesicht.

“Gottes Liebe ist wie sie Sonne” singt es in mir, als ich die Augen wieder öffne.

Natascha Faull / Pastorin in Sengwarden und für das Kinder- und Jugendhospiz
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