Bei uns beginnt die wöchentliche Dienstbesprechung immer mit einem Zitat einer bekannten oder unbekannten Persönlichkeit. Einmal kurz die wichtigen Themen an die Seite legen und auf das hören, was sonst noch wichtig ist.
„Lassen wir die Dinge nicht daran scheitern, dass wir sie Gott nicht zugetraut haben.“ Der diesen Gedanken aufgeschrieben hat, den hat auch in höchster Not sein Gottvertrauen nicht im Stich gelassen. Kurz vor seiner Hinrichtung durch die Nationalsozialisten in Berlin im Februar 1945 hat Alfred Delp, ein Jesuitenpater, seinen berühmt gewordenen Satz aufgeschrieben: „Gott hat viele seiner Verheißungen an das Vertrauen gebunden, das Menschen ihm entgegenbringen. Man muss sich in jedem Fall in die Verfassung bringen, dass die Dinge nicht daran scheitern, dass wir sie Gott nicht zugetraut haben.“ Vor diesem Gedanken habe ich allergrößten Respekt. Gerade auch angesichts der Umstände, in denen Alfred Delp ihn formuliert hat. In unserer Dienstbesprechung hat uns der Gedanke dabei geholfen, angesichts einer größeren Herausforderung nicht gleich zu resignieren und, wie man so schön sagt, die Flinte ins Korn zu werfen. Nicht selten ist es unser Blick auf die Dinge, der uns ratlos sein lässt, es sind gar nicht unbedingt die Dinge selbst. Ich habe schon sehr oft die Erfahrung gemacht, dass die Lösung oft dicht neben dem Problem lag. „Lassen wir die Dinge nicht daran scheitern, dass wir sie Gott nicht zugetraut haben.“
Rüdiger Schaarschmidt
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