Heue wäre sie 90 Jahre alt geworden, wenn sie nicht schon mit 15 Jahren hätte sterben müssen. Und mit ihrem Geburtstag fängt auch alles an – mit dem 13. Geburtstag. Sie bekommt ein Tagebuch und schreibt: „Ich werde, hoffe ich, dir alles anvertrauen können, wie ich es noch an niemand gekonnt habe, und ich hoffe, dass du eine große Stütze für mich sein wirst.“
Diese Stütze kann sie gebrauchen, als sie einen Monat nach ihrem Geburtstag in ein Hinterhaus ziehen muss, das sie und ihre Familie vor den Nazis versteckt. Werden und Wachsen im Hinterhaus; ein wacher Geist verarbeitet alles, was aus der Welt draußen hereindringt. Millionen Menschen haben es gelesen – später, nach dem Tod der Autorin. Auch heute spricht es junge Menschen an, was sie gedacht hat – in der bedrängenden Enge und unter der tödlichen Bedrohung.
Mitlesen, mitlieben, mitärgern, mitlachen, mitleiden – von Seite zu Seite – bis zum 1. August 1944, dem Tag, an dem das Tagebuch endet.
Liebe Anne Frank, vielen Dank für alles, was du uns anvertraut hast. Du bist eine große Stütze für alle, die deine Gedanken teilen können.
Natascha Faull – Pastorin an der Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven
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