Wann haben wir wohl angefangen, unsere Zeit in Freizeit und, na, ja , was für eine Zeit eigentlich einzuteilen? Oft wird Freizeit natürlich der Arbeitszeit gegenüber gestellt. Aber: Gibt es denn nur Arbeitszeit und Freizeit? Was ist mit Menschen, die gerade nicht oder noch nicht oder nicht mehr berufstätig sind? Mit Hausmännern oder Rentnerinnen, kranken Menschen, solchen, die sich zwischen zwei Jobs befinden, Kindern, Jugendlichen u.a.? In welcher Zeit stecken die? Ist das Gegenüber von Freizeit eine Art Un – Freiheit, gar Gefangenschaft in Verpflichtung? Unsinn, klar, aber Frei-Zeit ist schon ein merkwürdiger Begriff. Genauso, wie man die Wendungen: Ich gebe dir Zeit, ich nehme mir Zeit, ich habe viel Zeit, ich habe gar keine Zeit, ich verfüge über meine Zeit … anfragen könnte. Kann man Zeit überhaupt „haben“, kann man Zeit “ besitzen“?  

Im Familiengottesdienst sangen wir kürzlich einen Ohrwurm: Schenk uns Zeit, schenk uns Zeit, Zeit aus deiner Ewigkeit. Zeit zum Nehmen, Zeit zum Geben, Zeit zum Miteinander leben … 

Zeit aus der immerwährenden Zeit Gottes wäre dann die Zeit, in der ich Gemeinschaft erlebe, nicht allein bin, dazu gehöre, geschenkte, gesegnete Zeit, was für ein bemerkenswerter Gedanke!

Christa Bruns

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