Bei der Fahrt durch Roffhausen wird dem geübten Beobachter schnell die Lücke deutlich, die durch den Abriss der katholischen Kirche entstanden ist. Veränderungsprozesse in der Kirche machten diesen Schritt notwendig.

Zurückgebaut, so heißt dies umgangssprachlich, wurde ein Gebäude. Genommen aber wurde den Christen viel mehr. Ein Ort des Gebets, der Gemeinschaft, etwas das sie zum Teil, nach ihrer Vertreibung, selber mit aufgebaut haben. Verloren ein Stück Heimat, etwas wo das Herz dran hängt.

Verloren auch ein Stück Geschichte Roffhausens mitsamt der Identität.

Bei der Umbruchsituation in unserer Kirche müssen wir wohl lernen uns nicht zu sehr an feste Orte zu binden.

Ähnlich der jungen Kirche in den Anfängen bedeutet es für Seelsorger wie Gläubige gleichermaßen mit einem gefestigten Glauben in Bewegung zu sein – dem Gott auf der Spur, der mit uns unterwegs ist. Den es zu suchen und zu erforschen gilt – auch oder gerade ohne den festen Umriss eines Kirchengebäudes.

 

Klaus Elfert

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