In stressigen Zeiten bekomme ich zu allem Überfluss oft auch noch einen Aufräum – und Putzfimmel! Dann muss zu Hause und bei der Arbeit alles richtig gut aussehen. Jede Ecke vorzeigbar. Wenn es um mich herum sehr ordentlich ist, sauber, alles fertig, komme ich besser mit allen Anforderungen zurecht. Weil mir dann nicht ständig Dinge begegnen, die ich auch noch erledigen müsste. Ich kann vorbereiten, was heute zu tun ist und entspannt durch den Tag gehen. Kein Gedanke daran, etwas mit heißer Nadel zu stricken. Kein Druck, keine Hektik. Kein verschieben auf  die letzte Minute. Die Gelassenheit, die man braucht, um sich ohne Druck und ständige „letzte Minuten“ zu bewegen, muss man erlernen. Ich habe dafür Jahre gebraucht und habe immer noch eine Menge Rückfälle. Was dabei hilft? Das ist unterschiedlich. Ich summe manchmal einfach leise vor mich hin: Schenk uns Zeit, schenk uns Zeit, Zeit aus dein Ewigkeit, Zeit zum nehmen, Zeit zum geben, Zeit zum miteinander leben…Die Melodie ist eine Endlos-Schleife und der Text sinnvoll und ermutigend für mich. Oder ich mache eine To-do-Liste, um gar nicht erst etwas in die Nähe der letzten Minute oder der höchsten Eisenbahn geraten zu lassen. Was tun Sie in letzter Minute?

 

Christa Bruns

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