Blindheit muss schrecklich sein; – denke ich.

Ich liebe Kunst und Schönheit. Und freue mich daran.

Ich stelle es mir schrecklich vor, nichts sehen zu können.

Und doch erleben das viele Menschen; – jeden Tag, –

leben damit.  … Manchmal sogar besser als wir Sehenden.

Im Evangelium wird davon berichtet, dass Jesus Blinde geheilt hat.

Das war sicher schön für die Geheilten; –

Aber ist das ein Trost für heutige Blinde?

Ich kann niemanden von seiner Blindheit heilen.

Aber ich denke, es gibt auch eine Blindheit im übertragenen Sinne, –

eine Unfähigkeit, die Wahrheit des Lebens zu erkennen.

Und von dieser Blindheit befreit der Glaube.

Das haben unzählige Menschen schon erfahren dürfen.

Sie alle kennen sicher Erfahrungen, die wir mit den Worten umschreiben: „Da ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen und plötzlich war alles klar; – ich habe verstanden …“ Wer glaubt, sieht und versteht.

Wer nicht glaubt, ist blind für die Wahrheit Gottes.

Wir dürfen mit den Augen des Glaubens die Welt als Gottes Welt sehen.

Ich wünsche ihnen, dass auch sie diese Erfahrung machen dürfen:
Meine Augen werden aufgetan! – Ich kann verstehen!

 

Dietrich Schneider, Pfarrer der Thomaskirche Wilhelmshaven

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