„Wer wird uns den schweren Stein von der Grabkammer wegrollen“?
Mit dieser Frage machen sich Maria Magdalena und die anderen Jüngerinnen Jesu im Dunkel der Osternacht auf den Weg.
Der Stein ist dabei Sinnbild für alles Schwere, das ihnen auf dem Herzen lastet: Es ist gerade einmal drei Tage her, dass sie als treue Weggefährtinnen der grausamen Kreuzigung Jesu zuschauen mussten. Mit seinem Tod ist ihnen alles genommen, was ihrem Leben Sinn, Halt und Hoffnung gab.
Bei Jesus wussten sie sich mit der Quelle des Lebens – mit Gott selbst – verbunden. Er brachte Licht in ihr Leben. Doch dieses Licht ist erloschen. Sein toter Leib liegt in einer dunklen Grabhöhle, vor deren Eingang ein schwerer Stein liegt. Was bleibt diesen Frauen noch?
Mit den ersten Lichtstrahlen des neuen Tages erreichen die Frauen den Ort des Todes. Doch der Stein ist weggerollt. Das Grab ist leer. Sie hören eine Stimme, die fragt:
„Warum sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“
Noch fürchten die Frauen, alles könnte nur ein Traum sein. Doch mit der aufgehenden Sonne dämmert es ihnen:
Dieser Stein wurde von einer Macht ins Rollen gebracht, die größer ist als der Tod…
Christian Scheuer
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