Wie ist es, wenn Verfolgte plötzlich in Sicherheit sind? Wie ist es, wenn ein vertriebenes und zerstreutes Volk einen eigenen Staat erhält? Israel feiert – den 70. Jahrestag seiner Staatsgründung! Am 14.5.1948 verlas David Ben Gurion die israelische Unabhängigkeitserklärung. Dabei stand er unter einem Bild von Theodor Herzl, des Begründers der Zionistischen Bewegung. Theodor Herzl hatte sich seit dem Ende des 19. Jahrhunderts für einen eigenen jüdischen Staat eingesetzt. In seinem Roman „Altneuland“ entwickelte Herzl eine Zukunftsvorstellung darüber, wie das Leben in Jerusalem aussehen soll. Es soll dort Pilgerhäuser geben „für die Gläubigen aller Bekenntnisse“, für Christen, Muslime und Juden nebeneinander. Herzl schreibt: „Ein gewaltiges Viereck nahm der Friedenspalast ein, in welchem die internationalen Kongresse von Friedensfreunden und von Gelehrten aller Wissenszweige abgehalten wurden. Die Altstadt war überhaupt ein internationaler Ort, welcher allen Völkern als eine Heimat erscheinen musste. Denn hier waren auch alle Formen der Hilfe versammelt: Glaube, Liebe, Wissenschaft.“ Eine große Vision.

In dem kleinen Dorf „Oase des Friedens“ arbeiten die israelischen und palästinensischen Einwohner tagtäglich an ihrer eigenen – ganz realen – Vision des friedlichen Zusammenlebens. Sie setzen sich für Gleichberechtigung und Verständigung ein, betreiben eine „Friedensschule“ und erziehen ihre Kinder gemeinsam und zweisprachig – seit über 40 Jahren.

 

Natascha Faull

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