Ostern beginnt leise, ganz früh. Leere Straßen – ab und zu singt ein Vogel. In einem Garten sitzt eine Frau und weint. Noch vor Sonnenaufgang hat Maria sich aufgemacht. Sie musste zu ihm. Schon zwei Tage war er tot und lag da im Grab.

Als sie näher kommt, erschrickt sie: Der Stein vor dem Grab ist weg. Das Grab ist leer. Jemand hat ihn weggenommen, ihren Jesus. Stattdessen sind da zwei Engel in der Grabhöhle. Sie fragen: „Frau, was weinst du? Wie in Trance antwortet sie: „Sie haben meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben“. Sie dreht sich weg. Da hört sie aus der anderen Richtung noch einmal die Frage: „Frau was weinst du?“ Und dann: „Wen suchst Du?“ Maria schöpft Hoffnung. Der Mann weiß, dass sie jemanden sucht. Sicher ist es der Friedhofsgärtner und er hat Jesus umgebettet. Maria ist aufgebracht. Jesus hatte doch ein gutes Grab. „Wo ist er?“ fragt sie den Gärtner. „Ich will ihn zurückholen.“

Da sagt der Mann ein Wort, das alles ändert, ihren Namen. „Maria“.Plötzlich erkennt sie ihn. Er ist kein Gärtner, er ist ihre Sehnsucht. Maria rennt los. Alle sollen ihr zuhören: „Ich habe den Herrn gesehen und er hat mich bei meinem Namen gerufen. Ich bin sein.“

Natascha Faull – Pastorin an Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven

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