Leuchten. Sieben Wochen ohne Verzagtheit. So lautet das Motto der diesjährigen Fastenzeit. Ich habe dieses alte und aus der Mode gekommene Wort „Verzagtheit“ ganz neu entdeckt. Wenn ein Mensch keinen Mut mehr hat und keine Zuversicht – dann sagt man: Er ist verzagt. Sie zögert. Er zieht sich zurück. Wenn man das Wort ausspricht, wird es schon ganz eng im Mund und Rachen: Verzagt. Ja man kann verzagen in diesen Zeiten. Die Probleme und Sorgen dieser Tage sind mächtig und groß. Darum kann es hilfreich sein, sich in der Fastenzeit ein inneres Stoppschild vor Augen zu halten. Sieben Wochen ohne Verzagtheit. Sieben Wochen danach suchen, wo Hoffnung leuchtet und Zuversicht mir ins Gesicht strahlt. In einer kleinen Predigtreihe versuchen wir das jeden Sonntag im Gottesdienst. Am kommenden Sonntag geht es um das Leuchten am Morgen. Wir wandern gedanklich „in den Morgen“ hinein. Da ist viel Platz für aufgehendes Sonnenlicht und kraftvolle Perspektiven. Denn jeder Tag eröffnet uns die Möglichkeit, der Hoffnung und Zuversicht eine neue Chance zu geben. Ganz unverzagt den Tag anpacken mit seinen Möglichkeiten. Jesus hat in einer ganz finsteren Zeit seines Lebens zu seinen Leuten gesagt: Ich lebe und ihr sollt auch leben. Am besten: Leuchten. Ohne Verzagtheit. Sondern voller Kraft und Mut das annehmen, was kommt. Vielleicht hilft uns dabei zum Beispiel ein schönes Morgenlied: „All Morgen ist ganz frisch und neu“. Gesang auch unter der Dusche kann den Mund und den Rachen weit öffnen. Wir können den Tag begrüßen können und sich nicht einengen lassen und verzagen. Das wäre schonmal ein guter Anfang. Leuchten in den Morgen.

Bernhard Busemann, Pastor der Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven

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