Ein Kreuz in meinem Kalender. Heute steht es für den Tod eines Menschen, der 1943 im Konzentrationslager Dachau umgekommen ist. Erich Sack, Märtyrer in Ostpreußen, steht dort. Dabei ist er doch in Bayern gestorben. Aber er war schon mit dem Tod bedroht, als er noch Pfarrer in Ostpreußen war. Zeugnis hat er dort abgelegt. Position bezogen – gegen die sogenannten Deutschen Christen, die der Meinung waren, dass das Christentum und der Nationalsozialismus zusammenpassen. Als Erich Sack auch noch die Partei als „nationales Unglück“ bezeichnete, saßen bald regelmäßig Gestapoleute in seinen Gottesdiensten. Im August 1942 soll der Pfarrer zu seinen Konfirmanden gesagt haben: „Ein Volk, das seinen Glauben verleugnet, wird niemals siegen.“ Bald darauf wurde er verhaftet. „Schwächung der Widerstandskraft des deutschen Volkes“ wurde ihm vorgeworfen. An den Folgen der Zwangsarbeit im KZ ist Erich Sack gestorben. Seiner Frau wurde eine falsche Todesursache mitgeteilt. Nun blieb sie zurück mit acht Kindern. Einer von Erich Sacks ehemaligen Konfirmanden ist auch Pfarrer geworden. Glaubensstärke und Bekennermut seines Pastors haben ihn beeindruckt. Er hat eine Gedenktafel für Erich Sack an der Trinitatis-Kirche in Bochum anbringen lassen.

 

Natascha Faull, Vikarin an der Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven

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