Ich lese gerne die Losungen –

Manchmal allerdings höre ich sie zunächst gar nicht gerne.

Heute war das so: – Der Prophet Jeremia weist sein Volk im Namen Gottes zurecht und schleudert Ihnen entgegen:

Ich hatte dich gepflanzt als einen edlen Weinstock, ein ganz echtes Gewächs. Wie bist du mir denn geworden zu einem schlechten, wilden Weinstock?“ (Jeremia 2,21)

Gott hat uns gut gemacht.

Er hat uns mit so Vielem begabt, – so viel geschenkt!
Was aber haben wir daraus gemacht?

Wenn man in die Welt schaut, kann man nur erschrecken, was Menschen anderen antun, – wie viel es an Elend gibt, was Menschen einander zufügen. – Und darum denke ich:
Es ist gut, dass uns die Bibel auf unsere Sünden anspricht, – 

uns einlädt, eigene Fehler zu suchen.

Nicht die sind unsere Freunde, die uns ständig nach dem Munde reden, – alles gut nennen!

Wir sollten vielmehr denen dankbar sein, die uns tatsächlich mal gehörig die Meinung sagen und darauf ansprechen, was wir falsch machen.

Nur dann haben wir eine Chance, uns zu verbessern.

Gerne hören; – tue ich das genauso wenig wie Sie.

Aber ich weiß: Es ist gut, darauf zu hören; –
und jeden Tag neu umzukehren.

Pfarrer Dietrich SchneiderThomaskirche, Neuengroden

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